Über uns

Wer wir sind

Wir sind Menschen aus Deutschland und Thailand, die sich der Kunst des Heilens verschrieben haben. Mit dieser Konferenz- und Meditationsreise  möchten wir das Bewusstsein auf vier verschiedene Dimensionen des Heilens lenken:

1. die individuelle Dimension der Heilung von Körper und Psyche
2. die soziale Dimension der Heilung von und in Gemeinschaft
3. die tiefenökologische Dimension der Heilung der Erde
4. die spirituelle Dimension der Heilung und Reinigung des Geistes und des Herzens

In einer einmaligen Begegnung von erfahrenen buddhistischen Lehrern, integral arbeitenden Psychotherapeuten/innen, verantwortungsbewussten Wissenschaftler/innen, sozial und lokal engagierten Menschen und Umweltschützern wie auch experimentell arbeitenden Künstlern, werden verschiedene Denkweisen und Ansätze des Heilens miteinander verbunden. Viele von ihnen haben, auch miteinander, bereits Projekte in Form von Konferenzen, Communities, Retreats, Performances realisiert und wegweisende Bücher veröffentlicht.

Auf dieser Reise sind die Gemeinschaft der Teilnehmer/innen als Mit-Wirkende und der regelmässige Austausch von Erlebnissen, Reflexionen und Visionen wichtige Bestandteile.

Neben dem Gedanken-Austausch in Form einer Konferenz stehen die Begegnung mit Land und Leuten, Exkursionen zu alternativen Lebensgemeinschaften und die Meditations-Praxis im Kloster auf dem Programm. Aus diesem Grunde ist die Konferenz als Konferenz-Reise konzipiert. Wir wollen Impulse setzen für eine Stärkung von Gesundheit und Gemeinschaft und den Blick über die Grenzen des Individuellen lenken.

Die Konferenz- und Meditationsreise ist ein Gemeinschaftsprojekt vom Kloster WAT PHO in Khon Kaen, Thailand, dem MindfulnessProject-Asia und der PraxisGemeinschaft Meesenring in Lübeck.

WAS IST HEILUNG, WAS IST HEIL-SEIN ?

Heilen, vom Wortsinn her, hat in der deutschen Sprache mit Ganz-Werden zu tun, d.h. mit dem Bemühen, äußere und innere Bedingungen zu schaffen, damit Körper, Geist und Seele im Einklang mit der Natur sein können. Diesen Zustand nennen wir Heil-Sein, Gesundheit, Glück oder Gnade. In unserem Verständnis schließt Heil-Sein die Krankheit nicht aus. Heilung kann in Anwesenheit von körperlicher Krankheit entstehen.

Da in der Natur kein Zustand von Dauer ist, fallen wir immer wieder aus dem Gleichgewicht. Es ist ganz natürlich. So sind wir immer wieder mit der Wiederherstellung der Gesundheit beschäftigt: auf körperlicher und psychischer Ebene, in der Beziehung zu Lebenspartnern, Kindern, zur Gemeinschaft, zur Welt, in Beziehung mit der Natur und der Erde und nicht zuletzt auf spiritueller Ebene. Ganz-Werdung als tagtägliche Übung zu sehen hat mit Präsenz zu tun, mit Achtsamkeit den gegenwärtigen Augenblick zu leben und zu gestalten. Gesundheit ist nicht etwas, was man greifen kann. Es entsteht immer neu.

Wie können wir Heilung erfahren ?

Wir können aktiv Schritte unternehmen, uns Hilfe holen, lernen uns besser zu verstehen und anzunehmen und für uns verantwortlich zu sein. Wir können dasselbe mit anderen Menschen und allen Wesen dieses Planeten üben. Wir können lernen, die Gesetze und Kreisläufe der Natur wertzuschätzen und uns von der Intelligenz der Natur inspirieren zu lassen, sowie von der Weisheit, die Menschen im Laufe der Jahrtausende entdeckt haben.

Natürlich geschieht Heilung auch von selbst, etwa dank der Selbstheilungskräfte in uns und des Fließgleichgewichts der Natur. Es ist daher genauso wichtig, Räume zu schaffen, in denen Heilung geschehen kann, ohne unser Zutun – etwa durch Meditation, durch Musik, in der Stille.

Die 4 Dimensionen des Heilens greifen ineinander, geschehen gleichzeitig und sind gleichwertig. Ein Ziel der Konferenz-Reise ist es, diese 4 Dimensionen mit klarem Blick zu sehen, und ihre wechselseitige Durchdringung sinnlich zu erleben.

DIE 4 DIMENSIONEN IM EINZELNEN

Die 1. Dimension:

DIE INDIVIDUELLE GESUNDHEIT. Auf individueller Ebene liegt der Erfolg des Heilens in der feinen Abstimmung zwischen Körper, Geist und Seele. Hier geht es um Verstehen des verlorenen Gleichgewichts, Entschlüsseln und tiefes Annehmen der Botschaft, die darin liegt, um Wiederherstellung des Gleichgewichts bei gleichzeitiger Stärkung der gesunden Anteile und der eigenen Verantwortung. Veränderungen im Außen gelingen, wenn Veränderungen im Inneren vorausgehen, aus der inneren Haltung heraus. Wenn Körper, Geist und Seele im Fließgleichgewicht sind, entsteht ein Gefühl von Gesundheit, Glück und Lebensfreude. Heilung auf dieser Ebene geschieht u.a. durch Wecken und Erweitern des körperlichen Erlebens, durch die Reinigung und Führung des Geistes, etwa durch Meditation, durch das Verstehen der eigenen Geschichte und des eigenen Potenzials und das Entwickeln von Visionen und die Suche nach dem Lebenssinn.

Die 2. Dimension:

DIE GESUNDHEIT IM KOLLEKTIVEN. Wesentlich für Heilung und Heil-Sein ist die Zugehörigkeit und Einbindung des Menschen in ein gutes Umfeld. Dies können Freunde sein, eine Partnerschaft, die Familie, eine spirituelle oder kulturelle Gemeinschaft, Berufskollegen, Vereine, Verbände und Konferenz-Reisegruppen. Auch die lokale Volkswirtschaft und ihre Ethik gehören in diese Dimension. Kollektive Themen, die oft über mehrere Generationen wirken, brauchen ein kollektives Bewusstsein, um geheilt zu werden. Wichtige Fragen sind dann: Was sind persönliche Themen und welche sind kollektiv? Was gehört zu einer gesunden Gemeinschaft dazu? Wie kann ich sie mitgestalten? Wie geht es, Teil der Gemeinschaft sein und gleichzeitig die Individualität bewahren? Wie ist der Umgang mit Unterschiedlichkeit, Fremdheit, mit Konflikten? Gemeinschaftsbildung ist auch ein Friedensarbeit.

Die Kraft und Kreativität der Zivilgesellschaft und ihre Wichtigkeit werden immer offensichtlicher: dazu zählen zB. NGOs, karitative Organisationen, die Arbeit von unzählbaren Ehrenamtlichen, das weite Spektrum an psychotherapeutischen und Selbsterfahrungs-Gruppen.

3. Dimension:

DIE TIEFENÖKOLOGISCHE GEUNDHEIT. Gerade weil die Erde am Rande der Erschöpfung steht, fangen die Menschen an, sich mehr und mehr als ein Teil des Ökosystems Erde zu begreifen. Einige fragen sich: Welchen Platz nehme ich innerhalb der Gesamtheit alles Lebens ein? und erforschen mit zunehmender Bewunderung die komplexen Kreisläufe der Natur. Ihre Erkenntnisse aus Mikro- und Makrokosmos fließen dann in die nachhaltige Gestaltung ihrer Umgebung ein. Mit Gärten, Nutzgärten und der Wiederaufforstung gerodeter Flächen verfolgen kleine Gemeinschaften oftmals auch das Ziel, mit einem Minimum an Land sich selbst zu versorgen. Die Tiefe dieser ökologischen Arbeit speist sich aus allen anderen Dimensionen der Gesundheit. Dass dies gelingt, zeigt das MINDFULNESS PROJECT auf eindrucksvolle Art.

Wir stellen die Frage: Was braucht die Schöpfung uns Menschen ?

Die 4. Dimension:

DIE SPIRITUELLE GESUNDHEIT. Diese Ebene der Heilung geht von der Prämisse aus, dass die innere Welt maßgeblich die äussere Welt erschafft, dass also die Art des Denkens und Glaubens das Verhalten lenkt und die Sicht auf die Wirklichkeit färbt. Wie anders sieht das Außen aus, wenn Denken und Verhalten vom Diktat des fortlaufenden inneren Dialoges befreit sind, durchtränkt von Achtsamkeit (Mindfulness), Mitgefühl und dem Wissen um Vergänglichkeit? Die Erforschung der Natur des menschlichen Geistes steht im Fokus der buddhistischen Vipassana-Meditation, die wir auf der Reise kennenlernen werden. Ein Merkmal an dieser Meditationspraxis ist ihre Einfachheit, ihre Tiefe und ihre Präzision. Jeder kann sie in der Praxis überprüfen. Auch ist sie mit allen Glaubensrichtungen kompatibel.

Warum Thailand?

Vor über 10 Jahren haben Christian und Anja Carow (Mindfulness–Project) eine Brücke von Deutschland nach Thailand gebaut, die seitdem alljährlich von privat organisierten Reisegruppen beschritten wird. Mit dieser Konferenz-Reise beschreiten wir die Brücke auf eine neue Art.

Wir begegnen uns in Thailand, weil wir überzeugt sind, dass beide Kulturen und Religionen voneinander lernen können. Thailand steht einerseits für ein Land, das durch den Theravada-Buddhismus eine besondere Kultur des Miteinanders und eine einzigartige Methode der Meditation, der Vipassana, entwickelt und gepflegt hat.

Andererseits ist das Land durch die fortgeschrittene Abholzung des Regenwaldes, die Überfischung, das Müllproblem und dem Sex-Tourimus weltweit zu einem Symbol der ökologischen Katastrophe und der Missachtung von Kindern, Jugendlichen und Frauen geworden. Wir wollen lernen, die Augen nicht zu verschliessen. Es geht uns alle an.

Wenn wir auf die Erde mit ihren Ressourcen (und dazu zählen auch die Menschen) durch die Brille des „wie kann sie mir von Nutzen sein?“ schauen, entsteht ein Verhalten, das die Trennung von der Erde und den Mitmenschen verstärkt. Diese Trennung im Geiste und im Handeln zu überwinden ist Ziel unserer Reise. Im Dialog mit dem Land, den Menschen und der Kultur wollen wir unseren Sinn für Verbindung und verbindliche Verantwortung erfrischen und eine Ausweitung unseres Horizontes fördern.

Auch reisen wir als Fremde in einem fremden Land. Wenn fremde Kulturen aufeinander treffen, werden oftmals Erwartungen und das eigene Wertesystem in Frage gestellt, gar erschüttert. Wir begegnen gewissermassen der Fremdheit in uns, indem wir dem Fremden begegnen und gleichzeitig fühlen wir Erleichterung, wenn Gemeinsames entsteht. Das Fremde öffnet unsere Augen und unsere Herzen für ein neues WIR.

Wir finden, dass Thailand dafür ein guter Boden ist.

Für die äußere wie auch für die innere Reise stehen erfahrene Reiseleiter zur Verfügung.