2. Info-Veranstaltung zur Konferenzreise, Hoghehus, Lübeck 23.06.2015
In der ersten Veranstaltung im Januar dieses Jahres war die Konferenzreise noch eine Vision.
Nach einem 10-tägigen Retreat im Frühjahr im Kloster Wat Pho, Khon Kaen, fand sich das Organisations-Team mit Charlotte Wachsmuth (Initiatorin), Christian und Anja Carow (Mindfulness-Project), Simone Struck, Florian Noack mit lieben Freunden auf einer Insel im Golf von Thailand zusammen. Noch ganz im Geist des soeben erlebten Aufenthalts mitten unter den Mönchen, erfüllt von den teils heiteren, teils tiefen Einsichten und den sehr präzisen Unterrichtungen, bekam die Konferenz-Reise ihren Namen und ihr Programm:
4 DIMENSIONEN DES HEILENS
Umgeben von herzlichen, gastfreundlichen thailändischen Frauen und Männern und der sehr elementaren Natur, wuchsen Texte und Ideen, Wünsche und Interessen. Die Ergebnisse aus dem tiefen und sehr berührenden spirituellen Teamcoaching bei und mit Heiner Max Alberti flossen in die Planung mit ein. Im Rahmen des Coachings wurde deutlich, dass die Konferenz-Reise praxis-orientiert ausgerichtet werden sollte, mit Workshops, Yoga, kleinen Rundreisen und einem mehrtägigen Retreat im Kloster Wat Pho. Zudem sollte das gemeinschaftliche Erleben und Reflektieren im Vordergrund stehen. Heiner Max Alberti gab seine Idee und seine Erfahrungen des Konferenz-Konzeptes im Gleichklang von Wissenschaft, Spiritualität und Kunst in die Gestaltung der Konferenz-Reise ein. Dieses Konzept wird nun auch für diese Reise umgesetzt.
Am 23. Juni fand die 2. Info-Veranstaltung in der historischen hanseatischen Kaufmannsdiele des Hoghehus’ am Koberg, Lübeck statt. Mit Vorträgen, künstlerischen Akzenten und einem interaktiven Austausch konnte das Anliegen der Reise und das Zusammenwirken sowohl der 4 Dimensionen als auch aller Anwesenden erfahren werden.
INA GRÜTTNER als Leiterin der PraxisGemeinschaft Meesenring, Lübeck, wies auf die dort gelebte Organisationsstruktur, das holarchische Prinzip, hin. „Die Essenz dieser Struktur liegt darin, dass jede/r sich mit seinen/ihren Fähigkeiten einbringt, und entsprechend dieser Fähigkeiten in bestimmten Bereichen die Verantwortung und Führung hat. So gibt es eine fließende Bewegung in dem Wechsel von Führen und Geführt-Werden innerhalb unseres Teams.“ Im Sinne einer Co-Kreation wirkten auch im Hoghehus alle Anwesenden mit, indem sie in kleinen Gesprächskreisen Gedanken und Bilder zum Thema Heilung austauschten.
Die Bedeutung ihrer Vision verknüpfte CHARLOTTE WACHSMUTH als Initiatorin mit den bereits erfolgten Schritten zur Umsetzung. Der in Co-Kreation designte Flyer lag frischgedruckt bereit, die Website würde ab 1.Juli online geschaltet werden. Sie beschrieb die Konferenz- und Meditationsreise als eine konsequente Umsetzung des Themas 4 DIMENSIONEN DES HEILENS in die Praxis: als eine Reise zu sich selbst, in Gemeinschaft, im Kontakt mit der Natur und der Natur des menschlichen Geistes durch die Meditations-Praxis im dritten Teil der Reise.
MATTHIAS KORNBLUM hielt einen Vortrag zu dem Thema „Begegnung mit dem Fremden“. Ausgehend von der Fremdheit, die wir in jeder neuen Situation, in jeder neuen Begegnung spüren, also auch auf einer Reise, liess er sich durch seine Erfahrungen als Therapeut und Familienvater auf die Begegnung mit dem Fremden in ihm selbst ein. Das Fremde in ihm könnte das sein, was der Authentizität im Wege steht, das Angenommene, Eingepflanzte. Das Fremde kann aber auch der eigene ungelebte Anteil sein, der unbeachtete Impuls, der sich im Laufe des Reifens aufdrängt und nach einer Antwort sucht.
HEINER MAX ALBERTI, mit seiner Frau Bettina zusammen Gründer der PraxisGemeinschaft Meesenring (PGM) vor 26 Jahren, hielt einen Vortrag über die Bedeutung der Reise für die PGM, die aus seiner Sicht auch eine Heilungs-Reise sei. Im Rahmen des Lassalle Instituts (Zen, Ethik, Leadership) hat er in den letzten Jahren Reisen in Gemeinschaft nach New York (zur UN), nach Auschwitz, nach Königsberg, nach Berlin und mehrmals nach Jerusalem mitgemacht und z.T. geleitet. Diese Art des Reisens dient in vielfältiger Weise der Erfahrung und Erweiterung des Wir-Bewusstseins. Die Konferenz-Reise nach Thailand verbindet in besonderer Weise mit den geistigen Traditionen des Landes – und dient somit auch der Unterstützung von Menschen, die diese Tradition gegen viele Widerstände bewahren und ins Jetzt integrieren. Seine Definition von Heilung entstand angesichts des ‚Schwebenden‘, einer Figur Ernst Barlachs im Dom zu Güstrow: „Heilung ist (gemeinsame) Hingabe an das Wesen.“
CHRISTIAN CAROW sprach von seinem Mindfulness-Project als Alternativ-Modell zu dem gesellschaftlichen Status Quo und dass das Einbeziehen aller möglichen Fakultäten, Universitäten und einzelner Praxen östlicher und westlicher Herkunft für ihn von Bedeutung sei. Die Konferenz- und Meditationsreise sei genau der richtige Schritt dazu, dass Menschen zusammenkommen und darüber beraten, wie z.B. neue Formen von Leben in Partnerschaft mit der Erde gestaltet werden kann.
FLORIAN NOACK und DIETER KRAFT, beide experimentell arbeitende Musiker und Künstler im Dienste der prozess-begleitenden Theatralität, eröffneten kleine weite Räume der Nicht-Sprachlichkeit, in denen sich die Anwesenden mit eigenen Gedanken und Assoziationen bewegen konnten.
Nach der Pause leitete Heiner Max Alberti das interaktive Format `World Café´ ein, in dem es Raum für alle Mit-Wirkenden gab, essentielle Gedanken und Bilder zum Thema der Konferenz zusammen zu tragen. Diese haben wir in einem gemeinsamen Schluss-Bild als Collage aneinander gefügt. Dabei war Ideen-Vielfalt und Kongruenz gleichermassen zu fühlen.
In der alten hanseatischen Kaufmannsdiele aus dem 13. Jahrhundert schien das Projekt, mit dem Segen der Mit-Wirkenden wie ein frisch gebautes Handelsschiff vom Stapel zu laufen.
Zum Abschluss steht der Text eines mit BETTINA ALBERTI gemeinsam gesungenen Liedes aus der Friedens-Bewegung der 1980er Jahre:
Nach dieser Erde wäre da keine, die eines Menschen Zukunft wär.
Darum Menschen wachet und achtet, dass sie es bleibt.
Wem denn wäre sie noch Heimat, wenn sie still die Sonn‘ umtreibt ?